Wir schulden euch eigentlich ja auch noch einen Rennbericht von Indeland, wo wir beide im Juni beim Sprint gestartet sind.
Für Markus war’s eine Woche vor Luxemburg ein kleiner Test Wettkampf. Es war total schön gemeinsam mit Michelle und Patti dorthin zu fahren. Die beiden sind auf der Mitteldistanz gestartet. Rennbericht von Patti gibts hier.
Der Start der Mitteldistanz war allerdings wesentlich früher. So hatten wir noch ziemlich viel Zeit. Konnten Michelle und Patti noch beim Radstart anfeuern und die Athmosphäre genießen. Und nicht zu vergessen anderen Mädels die Haare flechten 🙂
Ich, Franzi, durfte dann schließlich zuerst starten. Markus konnte mich dann noch etwas beobachten und schauen wie es im Wasser für mich läuft. Oder auch nicht. Denn alles was er nach einer kurzen Weile sah war eher eine Boje die im Wasser trieb.
Direkt zum Anfang war’s irgendwie zu viel. Die Verbindung aus Freiwasser, vielen Händen und Füßen und dann auch noch Wasser schlucken hat bei mir erst mal einen kleinen Asthmaanfall ausgelöst. Ich hab immer wieder versucht zu schwimmen, aber da ging einfach nichts. Scheiße.
Ja da bist du dann im Wasser, trittst Wasser und versuchst dein Kopf über Wasser zu halten und versuchst deine Atmung wieder in den Griff zu bekommen. Und siehst dabei die anderen Schwimmerinnen ganz ganz weit von dir weg schwimmen. Richtig scheiss Gefühl!
Was tun? Ich will ehrlich sein ich hab ganz kurz überlegt okay scheiße gelaufen schwimmste halt zurück.
Aber dann war auch dieser Gedanke: du bist jetzt hier verdammt nochmal! du wolltest das! du finished jetzt. Scheiß doch auf die Zeit.
Also weiter atmen, die Atmung unter Kontrolle bringen und dann schwimmen. 3-4 min nach Startschuss warens glaub. Kam mir aber wie eine Ewigkeit vor.
Es war ein sehr einsames Schwimmen. Naja eigentlich war’s gar nicht so einsam, weil die ganze Zeit ein Kanu neben mir war und ich somit etwas Gesellschaft hatte. Die haben wahrscheinlich gedacht: ohje ohje hoffentlich kriegt sie nicht noch mal einen Asthmaanfall oder ein Krampf oder was auch immer. Aber ich bin dann auch an Land gekommen.
Und trotz, dass ich die letzte war, die aus dem Wasser kam wurde noch gejubelt und einfach angefeuert und es hat mir noch mal Mut gegeben. Dann gings erst mal Berg hoch in die Wechselzone. War so eine Mischung zwischen gehen und etwas laufen, aber meine Atmung war immer noch nicht so ganz dolle. Am Rad angekommen hatte ich dann gottseidank mein Asthmaspray und konnte somit die Atmung wieder besser unter Kontrolle bringen.
Die Radfahrt. Geil. Mega coole Strecke und ich hab’s dann auch geschafft wieder einige von der Sprint Distanz einzuholen. Aber es war zum Teil schon erst mal ganz schön einsam. Mit meiner Radfahrt war ich dann auch super zufrieden.
Rein in die Wechselzone. Hat alles gut geklappt und los ging’s .Zwischendurch hatte ich noch mal ein bisschen Probleme, vor allem bei den Steigungen auf der Strecke, aber im Großen und Ganzen bin ich dann echt voll zufrieden mit meiner Leistung. Und ich kam noch nicht mal als letzte ins Ziel. Wobei mir selbst das egal gewesen wäre, denn ich glaube ich kann trotzdem ziemlich stolz auf mich sein. Vor allem, dass ich nach diesem miserablen Start dann doch einfach weiter gemacht und nicht aufgegeben hab.
Für Markus lief es wesentlich besser und er hat mich dann glaube ich bei Kilometer 2,5 oder 3 beim laufen eingeholt und mich im Ziel erwartet. Und wisst ihr was das beste war? Er hatte schon ein eiskaltes alkoholfreies Bier für mich in der Hand. Was gibt es besseres?
Dieser Bericht hat auch so lange auf sich warten lassen, weil ich am Anfang ganz schön frustriert war und ne ganze Weile gebraucht um damit klar zu kommen. Und einfach zu sagen hey das war trotzdem ne richtig coole Leistung. Du hast dich mental voll im Griff gehabt und hast weiter gemacht. Du hast nicht aufgehört. Du bist nicht zurück geschwommen, sondern vorwärtsgeschwommen.
Ich weiß nicht ob ich letztes Jahr um die Zeit schon soweit gewesen wäre, wirklich weiter zu schwimmen oder ob ich da nicht vielleicht aufgegeben hätte. Aber ich wusste auch ich hab gut dafür trainiert. Und jetzt jetzt freue ich mich auf Frankfurt und die OD dort beim City Triathlon.
Und da will ich einfach nur gut und gesund ins Ziel kommen. Denn leider ist es immer noch so das mein linkes Stimmband gelähmt ist und mir bei der Atmung einige Schwierigkeiten bereitet.
Ventilationsstörung nennt sich das und ist zusammen mit dem Asthma und den verengten Bronchialwegen nicht gerade so geil. Aber mein Körper gewöhnt daran und ich weiß, dass ich auch das in der Zukunft noch besser in den Griff kriegen werde.
Zum Beispiel auch mit Atemtechniken, die mir die liebe Fluftel bei einer Radausfahrt gezeigt hat. Da gings ziemlich berghoch und sie hat mir da sehr geholfen mit ein paar Tips zur besseren Atmung.
Und auch mit dem tollen Trainingsplan von Kickass Sport. Denn der hat mich in den letzten paar Monaten wirklich gepusht.
Als Spätzünder beim Sport im Allgemeinen war ich nie wirklich schnell oder ausdauernd.
Und mein Ziel war es immer gesund und glücklich ins Ziel zu kommen. Und auch einfach viel Spaß daran zu haben, Sport überhaupt entdeckt zu haben. Und jetzt merke ich gerade, dass ich auf dem guten Weg bin, wieder da anzuknüpfen wo ich mal war und mithilfe des Trainingsplans vielleicht doch sogar irgendwann mal ein bisschen schneller zu werden.
Bin ich trotzdem richtig sauer und angepisst gewesen nach dem letzten Besuch bei meiner HNO Ärztin, die mir leider nur sagen konnte, dass zwar die Stimme wegen der guten Übungen und meiner grandiosen Logopädin wieder relativ normal ist, aber das Stimmband halt leider immer noch nichts machen will? Ohja. Ich hab geheult. Und dann aber eben wieder akzeptiert, dass es nun mal nun so ist und ich das Risiko eingehen musste, weil die OP im Dezember eben nötig war. Kann halt passieren.
Und ich hab auch akzeptiert, dass mein Körper tatsächlich richtig viel leistet und ich eben auch auf meine Gesundheit achten muss. Und es nicht übertreiben darf. Gesundheit geht immer vor. Und 10 km bleiben 10 km- egal in welcher Zeit 😉
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