Nachdem es letztes Jahr so viel Spaß gemacht hat dort zu starten und ich meine erste OD dort finishen konnte, dachten wir uns wieso nicht eigentlich noch mal. Gesagt getan, wir haben uns beide für die OD beim Frankfurt City Triathlon angemeldet.
Blöderweise hat sich Markus gedacht, wieso nicht eine Woche vor Wettkampf noch aus dem Wohnwagen fallen und sich an der Hand verletzen. Also leider kein Start für ihn, denn schwimmen war undenkbar.
Markus war natürlich als aller allerbester Support dabei. Und ganz alleine war ich dann auch nicht, denn Carsten aus dem Rudel der Triathlon Punks ging auch mit an Start. Sehr gut. Morgens also nicht alleine am Start zittern. Aber dazu später mehr.
Freitag Abend noch bei den besten Ramones zum Kurzbesuch gewesen und nach dem dortigen Aktivierungslauf ging es Samstag früh „überstürzt“ nach Frankfurt. Michelle startete am Wochenende in Duisburg und wenn man gerade so am packen ist, sind andere Menschen störend. 🙂 in FFM angekommen ging’s erstmal mal zur Abholung der Startunterlagen. Und dann direkt nach Abgabe des Wechselzonenbeutels zur Wettkampfbesprechung. Es gab dabei schon das erste Bier. Dort haben wir auch Kerstin getroffen. Bisher gab’s immer nur Kontakt über Instagram. Schön wenn man die Menschen dann auch mal persönlich trifft und toll, dass man auf Instagram auch so viel tolle Leute treffen kann.
Danach ging’s dann kurz über die Triathlon Messe. Dabei sind wir dann auch am Stand vom Optimum Augenoptik vorbeigekommen und haben dort die Supporterkeule alias Rene getroffen. Ich hatte ihn vor ein paar Jahren schon mal fotografiert für Fe226 Sportswear. Konnte dann nicht ganz widerstehen und hab direkt ne neue (schnelle) Sportbrille ergattert. Kam Sonntag auch direkt zum Einsatz- allerdings mehr als Windschutz denn als Sonnenschutz 🙂
Danach sind wir dann raus an den See gefahren. Dort kann man Samstag und Sonntag sein Rad einchecken. Sonntag wäre mir persönlich viel zu stressig, daher lieber gleich Samstag. Hab dann auch direkt ne gute Stelle gefunden und konnte mir so gut merken, wo mein Fahrrad steht. Nämlich ziemlich nah am Ausgang. Das ist mir immer sehr viel lieber, weil ich da nicht so lange mit dem Rad durch die Wechselzone laufen muss. Ich hatte zu Weihnachten von Markus Triathlonschuhe geschenkt bekommen und das Üben zu Hause mit eingeklickten Radschuhen hat super geklappt und daher wollte ich das Sonntag natürlich auch machen. Da Frankfurt ne sehr lange Wechselzone hat, macht das auch definitiv Sinn.
Nach dem Check in, haben wir dann auch Carsten getroffen. Der war extra gekommen, um uns noch kurz zu sehen. Denn er hatte sich dafür entschieden sein Rad erst am Sonntag einzuchecken. Haben uns dann noch ein Bierchen geholt und etwas gequatscht.
Danach ging’s dann wieder zurück in die Frankfurter City direkt ins Hotel. Kurz eingecheckt, bisschen die Beine hoch gelegt und dann ab in die Osteria zum Pasta essen. Nun ja für mich gab Pasta. Markus hatte ne mega geile vegane Pizza. Meine Pasta war leider komplett verpfeffert. Ich lass echt nicht gerne Essen zurückgehen, aber in dem Fall vor Wettkampf mit einen eh sensiblen Magen davor, ging’s nicht anders. Aber der Service war mega gut und ich hab ne neue Portion Pasta bekommen. Und die hat dann auch endlich nach Tomatensoße und nicht nur nach Pfeffer geschmeckt. Kann ja mal passieren. Ist ja auch kein Beinbruch. Am Samstag war übrigens mega Wetter, aber während dem Essen hats dann angefangen zu schütten. Wir sind dann aber doch halbwegs trocken wieder ins Hotel gekommen.
Noch ein bisschen TV gekuckt und dann recht früh gegen 22 Uhr ins Bett. Ich weiß gar nicht wie oft ich in der Nacht wach war. Gefühlt 20 mal. Wahrscheinlich war es gar nicht so oft. Morgens kam ich ganz gut raus aus dem Bett. Da der Start erst um 9:30 Uhr war, musste ich auch nicht ganz so früh aufstehen. Zwei Honig Waffeln gefrühstückt und ne Tasse Kaffee getrunken. Alles noch mal in Ruhe überprüft und fertig gepackt und dann ging’s schon los. Letztes Jahr sind wir mit dem Bus an See gefahren. Aber dieses Jahr war es einfacher mit dem Auto, weil Markus dann einfach auch mit dem Auto zurück in die Innenstadt fahren konnte. Parken hat super geklappt und wir standen direkt am checkin, weil wir doch recht zeitnah da waren.
So kurz noch mal Luft ins Rad, alles gecheckt und die Schuhe ans Rad gemacht. Mit den Gummibändern festgemacht und noch etwas Regenschutz in die Schuhe gelegt.
Bei 13 Grad Aussentemperatur und 20,7 Wasser Temperatur war dann die Entscheidung klar für den NEO gefallen. Ich schwimme ja absolut ungerne mit Neo. Ich weiß auch nicht, gefühlt sind alle anderen im Neo immer schneller, nur ich bin langsamer unterwegs. Und ich bin ja eh keine gute Schwimmerin. Das erste ist ja immer in dieses Ding rein zu kommen. Super nervig. Mit Markus Hilfe war ich dann drin, aber trotzdem habe ich immer das Gefühl, dass meine Arme sich einfach nicht richtig bewegen können. Aber gut. Es musste sein. Ich war super nervös. Wollte aber trotzdem sehr sehr früh ins Wasser und da es in Frankfurt eine Slow Line gibt, habe ich mich auch direkt dort angestellt. Das ist für Schwimmer die sehr langsam schwimmen und nicht mit dem ganzen Rest starten wollen. Also genau richtig für mich. Kurz davor noch mal mein Asthmaspray genommen. Für den Fall der Fälle und versucht meine Atmung zu kontrollieren. Und dann ging’s irgendwie auch verdammt schnell.
Auf einmal war ich dran um ins Wasser zu gehen und irgendwie war ich aber einfach noch nicht bereit dazu. Markus meinte später, ich sah mal wieder aus wie so eine Boje die im Wasser rumtreibt.(Ja Komplimente machen kann mein Mann wirklich LOL) Aber er hat richtig gesehen. Ich kam überhaupt nicht rein. Ich konnte mich nicht gut konzentrieren um meine Atmung zu finden und war dann auch erst mal extrem langsam unterwegs. Dann ging’s irgendwann. Bin aber auch immer mehr nach rechts abgedriftet, obwohl ich ja eigentlich links in der slow line gestartet bin. Daran muss ich definitiv noch arbeiten. Irgendwann dann so nach 800 m schätze ich, hats auf einmal peng gemacht. Ein Fuss oder Arm oder was auch immer, hat heftig an mein rechtes Auge und die Brille getreten. Ich war kurz ein bisschen lost und hab dann geschaut, dass die Brille immer noch dicht ist und dass ich weiter schwimmen kann. Dann endlich Land in Sicht. Kurz vor Schwimmende, ich schätze mal so 200-300 m davor hab ich dann nen Krampf links unten in meiner Wade bekommen. Yay das läuft ja fantastisch heute. Ich war eh schon sehr sicher, dass ich sehr sehr langsam unterwegs war. Und war mir schon sicher, dass ich mindestens ne Stunde für dieses blöde Schwimmen gebraucht hab.
Ganz so schlimm wars dann nicht, aber als ich aus dem Wasser stieg und auf meine Uhr schaute und da 46 irgendwas stand, war ich schon echt sehr demotiviert. Ganz insgeheim habe ich auf 40 Minuten geplant. Und da ja alle immer sagen mit Neo bist du schneller, dachte ich das wirst du schon schaffen mit den 40 Minuten. Scheiße. Das war echt richtig richtig demotivierend. So gefrustet bin ich glaube ich nicht mal in Indeland aus dem Wasser gekommen, nachdem ich nach einem Asthmaanfall allen hinterher schwimmen musste. Also ab zum Beutel und in die Wechselzone. Bis zur Hüfte ging zumindest der NEO ganz gut runter. Weiter aber auch nicht. Ich hab den Neo zwar rechts gut runter bekommen, aber links wo auch der ZeitmessChip war, ging’s überhaupt nicht voran und ich hab mich komplett verhakt. Hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis ich das Ding aus hatte. (Spoiler Alarm es war auch ne Ewigkeit. )
Aber nun kommen wir direkt zur dümmsten Entscheidung die ich an diesem Tag getroffen habe. Aber hey man lernt ja nie aus. Die Sonne kam etwas raus und ich hab blauen Himmel gesehen. Und da dachte ich mir so hey geil wenigstens wird das Wetter jetzt besser. Also habe ich auf meinen RadJacke verzichtet. Ja. Dumm. Sowas von dumm. Ich weiß! Markus der gesehen hat wie ich aus der Wechselzone komme, hat sich wohl auch kurz sehr gewundert.
Weiter gings also ohne Jacke zum Rad. Meine Rad Schuhe waren ja schon im Rad. Also konnte ich zumindest die Strecke bis zum Rad fix laufen. Es war aber halt auch schon echt viel Zeit vergangen. Als ich dann aufs Rad stieg und auf die Uhr schaut waren’s wieder 9 Minuten. 9 Minuten vergeudet in dieser blöden Wechselzone, weil ich nicht aus dem Neo kam. Verdammt. Aber okay. Dafür war ich dann sehr glücklich, dass der Aufstieg aufs Rad so perfekt und ohne Probleme geklappt hat. Yes, wenigstens etwas klappt heute.
Die Radstrecke- man muss sie einfach lieben, denn es geht erst mal richtig schnell nach Frankfurt rein. Und ich konnte einen Schnitt von 32 auch ne ganze Weile halten. Das Wetter hat auch erst mal mitgespielt und ich wurde sogar halbwegs trocken. Die Laune war also wieder fabelhaft. Ja und dann kam der Platzregen wieder. Ich war innerhalb von Sekunden wieder komplett nass und kalt und es war windig. Und ich hab geflucht. Ich hab sowas von geflucht. Aber ich konnte trotz Wind und Kälte meinen 30 er Schnitt ne ganze Weile halten. Aber irgendwann wurde mir einfach so verflucht kalt und ich konnte meine Hände und meine Beine kaum mehr spüren irgendwie. Kurz vor Schluss war ich dann bei nem Schnitt von 29 km/h. War ok und vor allem schneller als letztes Jahr.
Kurz vor Abstieg hab ich dann auch Markus wieder gesehen und der rief mir zu „raus aus den Schuhen“ Hmmm ja so war das eigentlich geplant, aber ich hatte in dem Moment etwas Angst, dass ich dann direkt hinfalle mit diesen Eisklötzen. Bin also mit Radschuhen abgestiegen. Durch die Wechselzone laufen war echt schwer. Hatte meine Beine gefühlt überhaupt nicht unter Kontrolle. Rad abgestellt und Beutel gefunden.Helm ab, Schuhe aus. Socken und Schuhe an und weiter gings. Wenigstens hier eine Wechselzeit von nur 4min25 sek.
Das Laufen war dann richtig gut. Ich wollte gern einen 7.30 Schnitt laufen und 1 Stunde 15 maximal fürs laufen brauchen. Allerdings gar nicht so einfach, wenn dein Körper auf einmal anfängt, noch zu zittern und deine Füße sich immer noch wie Blei und Eisklotze anfühlen. Ich hab echt so geflucht, dass ich die Radjacke nicht anhatte, aber gut die Füße wären trotzdem nicht wärmer gewesen. Den Lauf habe ich dann tatsächlich aber auch echt zeitweise richtig genossen, weil ich irgendwie einfach mein Tempo lief und die Strecke durch die Frankfurter Innenstadt auch einfach echt geil ist. Und trotz des bescheidenen Wetters, wobei ab und zu dann doch sogar mal kurz die Sonne rauskam, war irgendwie gefühlt echt gut was los und das Publikum war einfach wieder toll. Ich hab Markus so oft an der Laufstrecke gesehen und er hat mir so oft zugerufen wie gut ich laufe und das es toll läuft. Die liebe Astrid hab ich auch ganz zu Beginn gesehen und auch das hat mir richtig Schwung gegeben.
Verpflegung lief auf dem Rad nicht ganz so wie geplant, aber dafür beim Laufen richtig gut. Hatte gleich zu Beginn ein Gel von MON Sports genommen und dann brav an jeder Verpflegungsstation Wasser oder ISO genommen.
Zwischendurch hats nochmal kurz geregnet, aber zumindest auf der Laufstrecke blieb es weitestgehend trocken. Hat dann auch wieder, wie beim Rad fahren davor, einfach echt Spass gemacht.
Nach 1h15min38sec laufen kam ich dann im Ziel an und war erstmal glücklich, aber dennoch enttäuscht. Enttäuscht, weil das schwimmen so kacke lief und ich nicht das leisten konnte was ich mir vorgenommen hatte. Beim Radfahren und laufen war ich schneller als letztes Jahr. Aber beim schwimmen sogar langsamer und damit hätte ich echt nicht gerechnet. Und da war ich einfach so unglaublich enttäuscht von mir.
Mir wurde dann aber schnell der Kopf zurecht gerückt. Ich war insgesamt 11 min schneller als letztes Jahr. Und das trotz Wetter und miesem Schwimmen. Und darauf sollte ich stolz sein. Ok. Na gut. Mittlerweile sehe ich das auch so.
Aber Frankfurt und ich haben dennoch eine Rechnung offen. Das war nicht das letzte Mal. 2024 setz ich in Frankfurt glaube ich mal aus, aber ich will diese Strecke noch in max 3h29min schaffen. Dieses Jahr waren 3h49min. Die 20 min werd ich da noch rausholen.
Durch das Training hab ich schon meine Lungenfunktion und das Asthma so gut verbessern können. Und auch das gelähmte Stimmband macht mir zwar immer noch zu schaffen, aber mein Körper geht immer besser damit um. Das wird nicht weggehen, aber ich habs viel besser unter Kontrolle mit der Atmung und das Keuchen ist auch nicht mehr ganz so schlimm wie letztes Jahr um die Zeit.
Daher sind die 3h29min glaub auch realistisch. Also Frankfurt City Triathlon- wir sehen uns wieder. (Gerne bei 25 Grad und ohne Regen)